Rückschnitt und Pflegearbeiten für die Artenvielfalt im Naturschutzgebiet Rindernsche Kolke

In der Zeit zwischen November und Februar 2024 lassen der Kreis und die Stadt Kleve im Naturschutzgebiet Rindernsche Kolke nahe Kleve verschiedene Maßnahmen für mehr Artenvielfalt umsetzen. So werden an mehreren Kolken Gehölze und Bäume zurückgeschnitten oder teilweise ganz entfernt. Dies ist notwendig, da vor allem durch Laubfall und Astabbrüche die kleinen und flachen Gewässer stetig verlanden und somit langfristig Lebensraum für Pflanzen und Tiere verloren ginge.

Auch die mächtigen Kopfweiden erhalten einen traditionellen Rückschnitt. Im südlichen Teil des Gebiets werden alte und stark bruchgefährdete Pappeln aus Gründen der Verkehrssicherheit entnommen. Danach kann der parallel verlaufende und derzeit noch gesperrte Rad- und Fußweg Tweestrom wieder gefahrlos benutzt werden.

Das Naturschutzgebiet „Rindernsche Kolke“ im Nordwesten der Stadt Kleve ist ein offenes, Grünland-geprägtes Gebiet mit kleinen Teichen. Diese sind zum Teil durch den Tweestrom – ein ehemaliger Rheinarm – verbunden. Die kreisrunden „Kolke“ genannten Teiche entstanden in der Vergangenheit durch Bruch des historischen Drususdeichs.

Obwohl das Gebiet mit nur etwa 80 Hektar Größe relativ klein ist, bietet es aufgrund seiner Strukturvielfalt – Gewässer, Ufer, Grünland, Röhrichte, Bäume und Wald – einer großen Anzahl selten gewordener Pflanzen- und Tierarten eine Heimstatt. In und an den Gewässern leben Fische wie Bitterling und Steinbeißer, der gefährdete Kammmolch, Biber, Kiebitze und viele Libellenarten. Auch selten gewordene Pflanzen wie die Schwanenblume, die Seekanne und der Erdbeer-Klee finden hier ihre feuchtegeprägten Lebensräume. Im Winter bietet das Gebiet vielen arktischen Wildgänsen einen geschützten Überwinterungsraum. Um den Artenreichtum dieser Natur- und Kulturlandschaft zu sichern, sind regelmäßige Pflegearbeiten notwendig.

Sämtliche Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung zwischen den Eigentümern, den zuständigen Behörden und Naturschutzverbänden.

Foto: Thomas Velten